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Was verrät der Tetrazoliumtest?
Heute möchten wir erneut einen Einblick in den Laboralltag und die Methoden der Saatgut-Qualitätsprüfung geben. Was hat es mit dem Tetrazoliumtest auf sich?
Triphenyltetrazoliumchlorid wird als TTC-Test zum Nachweis von intakten Zellen genutzt (Vitalfärbung). Durch die chemische Reaktion von Tetrazoliumchlorid in lebenden Geweben wird der Farbstoff Formazan gebildet, der die Gewebe stark rot anfärbt ohne jedoch die Struktur und Funktion der Zellen zu beeinträchtigen, Je intensiver die Rotfärbung, umso höher der Anteil lebender Zellen zum Zeitpunkt des Testbeginns.
Die Regensburger Kolleginnen führen den Test bei Samen durch, die bei einer Keimprobe nicht gekeimt sind. Sie erhalten dadurch wichtige Hinweise für die Lagerung und die Keimungsbedingungen des Saatguts.
Durchführung des Tests
Zur Anwendung wird Tetrazoliumchlorid als Pulver mit 70% EtOH in einem kleinen Behältnis gut gemischt, bis es sich gelöst hat. Anschließend wird die Lösung mit H2O bis zu einer Endkonzentration von 0,5% verdünnt. Die trockenen oder bereits nach einem Keimtest gequollenen Samen werden mit einer Rasierklinge angeritzt, so dass die inneren Gewebeschichten mit der Lösung in Berührung kommen können. Danach werden die Samen in ein Gläschen mit Deckel gegeben und mit Tetrazolium-Lösung bedeckt. Die Ansätze werden abgedunkelt für ca. 24 Stunden bei 22 – 24 °C inkubiert. Anschließend werden die Samenschalen vorsichtig entfernt und der Embryo oder entsprechend aussagekräftige Gewebe heraus präpariert.