WIPs-De Lexikon
Was sind orthodoxe Samen?
Die Samen des Niederliegenden Johanniskrauts, auch Liegender Hartheu (Hypericum humifusum) (siehe Foto) können fast vollständig austrocknen und in diesem Zustand sehr lange Zeiträume überdauern. Das sind gute Voraussetzungen für die Einlagerung in einer Saatgutgenbank. Durch Trocknung und anschließende Kühlung werden die Stoffwechselprozesse im pflanzlichen Embryo und dem ihn umgebenden Gewebe auf ein Minimum reduziert. Damit wird die Lebensdauer des Samens erheblich verlängert.
Samen mit der Fähigkeit zum Austrocknen werden orthodoxe Samen genannt. Die meisten mitteleuropäischen Pflanzen besitzen orthodoxe Samen.
Im Gegenzug werden Samen, die beim Austrocknen sofort ihre Keimfähigkeit verlieren als rekalzitrante Samen bezeichnet. Sie sind nur wenige Wochen bis einige Monate lagerfähig. Es gibt sämtliche Übergangsformen zwischen den genannten Samentypen.
Bevor Saatgut für die Einlagerung in einer Saatgutgenbank gesammelt wird, ist es unerlässlich, Informationen über dessen Austrocknungsfähigkeit einzuholen. Kollegen und Kolleginnen des WIPs-De-Projektes nutzen dafür als wichtige Recherchequelle eine Datenbank der Royal Botanic Gardens Kew in London – die „seed Information database“, kurz SID (https://data.kew.org/sid)
Hier die Seite zu Hypericum humifusum