Zurück in die Natur
Pflanzaktion gefährdeter Wildpflanzen mit öffentlicher Beteiligung
Reichlich Unterstützung erhielten die Potsdamer WIPs-De-Verbundpartner bei einer Ausbringung am Samstag, den 9.Oktober 2021. 15 interessierte Bürgerinnen und Bürger, darunter vier Kinder und Jugendliche, waren dem Aufruf gefolgt, mit uns zusammen rund 650 Pflanzen der Trauben-Graslilie (Anthericum liliago) in die Erde zu bringen.
Bei perfektem Herbstwetter gingen alle Beteiligten motiviert ans Werk. Die Jungpflanzen wurden über den Sommer im Botanischen Garten Potsdam herangezogen und am Aktionstag in das Naturschutzgebiet Löptener Fenne -Wustrickwiesen nach Groß Köris gebracht. Die Flächen für die Auspflanzung stellte die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg zur Verfügung.
In einem gemeinsamen EU-LIFE Projekt widmen sich die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg und der Naturpark Dahme-Heideseen den stark gefährdeten Sandtrockenrasen. In einem ehemals dichten Kieferforst entstanden im Naturschutzgebiet Löptener Fenne-Wustrickwiesen an zwei Stellen offene Sandbereiche, in denen nun der Bestand der Graslilie langfristig gestärkt werden soll.
Nicht zu hoch und nicht zu tief pflanzen
lautete die Anleitung der WIPs-Kolleg*innen. Doch das gestaltete sich für die oft ungeübten Finger der Beteiligten gar nicht so leicht. Die Trauben-Graslilie gehört zu den Hemikryptophyten. Ihr oberirdischer Spross stirbt vor der Vegetationsruhe, in der ungünstigen kalten Jahreszeit, weitestgehend ab, während die Erneuerungsknopse an der Erdoberfläche liegt. Hier war also Augenmaß beim Pflanzen gefragt. Das wird deutlich, wenn man sich die Jungpflanzen auf dem Foto betrachtet. Kaum Spross, dafür viel Wurzelwerk.
Warum wird trotzdem gepflanzt? Die Graslilie nutzt die feuchten Wintermonate, um sich am Wuchsort zu etablieren. Trotz dieser Herausforderung waren alle sehr gewissenhaft dabei, so dass die Arbeit nach drei Stunden geschafft war.
