vom Winde verweht
Samenausbreitung über Dutzende von Kilometern
Der Herbst verzaubert uns nicht nur mit seiner leuchtend gelben oder roten Laubfärbung sondern auch mit einer Fülle an unterschiedlichen Fruchtformen. Ebenso spannend sind die Ausbreitungsstrategien von Früchten und Samen.
Die Samen des Berg-Weidenröschens (Epilobium motanum) stellen als sogenannte Schirmchen- oder Schopfflieger den Wind in den Dienst ihrer Ausbreitung. Wie auf dem Foto gut zu erkennen ist, sind die Samen mit einem feinen, silbrig schimmernden Haarschopf versehen. Dadurch lassen sie sich kilometerweit vom Wind tragen.
Das Berg-Weidenröschen ist eine Pflanzenart innerhalb der Gattung der Nachtkerzengewächse (Onagraceae). Sie ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 80 cm erreicht. Ihre oberirdischen Pflanzenteile sind insgesamt wenig behaart. Die ungeteilten Laubblätter sind nur kurz gestielt. Im Herbst stirbt die Mutterpflanze ab, die Überwinterung erfolgt durch unterirdische Erneuerungsknopsen.
Die Zahl 4
Die Blütezeit reicht von Juni bis September. Der Aufbau der zwittrigen rosa- bis lilafarbenen Einzelblüte gründet sich auf die Zahl 4.
4 Kelchblätter
4 ausgerandete Kronblätter
4 lange und 4 kurze Staubblätter
ein aus 4 Fruchtblättern zusammengesetzter Fruchtknoten, die Narbe ist deutlich vierlappig
Öffnet sich die sehr schlanke Kapselfrucht bei Reife, entfaltet sie 4 gebogene Samenfächer
Verantwortungsart
Das Berg-Weidenröschen ist in Deutschland noch flächendeckend verbreitet. Laut Floraweb ist es in Deutschland ungefährdet und es besteht derzeit kein gesetzlicher Schutz. Dennoch ist Deutschland in hohem Maße für diese Art verantwortlich.