Hotspots des WIPs-Projektes
Hotspots von Verantwortungsarten identifiziert
Was haben das Englische Löffelkraut (Cochlearia anglica), die Sand-Segge (Carex arenaria) und der Breitblättrige Fingerwurz (Dactylorhiza majalis) gemeinsam? Sie sind nicht nur Verantwortungsarten der Bundesrepublik Deutschland – sie kommen auch in einer großen Anzahl in einem Gebiet in Schleswig-Holstein vor.
Die Osnabrücker Kolleg*innen unseres WIPs-Projektes werteten viele Daten aus und ermittelten eine hohe Dichte von Verantwortungsarten in bestimmten Gebieten der beiden Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Schleswig Holstein. Sie identifizierten Regionen, in denen mehr als 18 Verantwortungsarten vorkommen und definierten sie als Hotspots des Wildpflanzenschutzprojektes WIPs-De.
Noch einmal zurück zur Datenauswertung: Für die Ermittlung der Hotspots in Schleswig-Holstein (SH) beispielsweise wurden von 41 Verantwortungsarten (VA) die kartierten Vorkommen in 187 topographischen Karten im Maßstab 1:25.000 (TK 25) aus den Jahren 1980 bis 2020 ausgewertet. Zusätzlich wurden die Ergebnisse der WIPs-Saatgutsammelfahrten aus den Jahren 2018 bis 2020 berücksichtigt.
Beispiel SH-Hotspotregion 1
Die schleswig-holsteinische Hotspotregion 1 (siehe Foto) besteht aus den beiden aneinander angrenzenden TK 25 Schleswig (1423) mit 21 VA und Brodersby (1424) mit 19 VA. Dieser definierte Hotspot ist auch Bestandteil des Hotspots „Schleswig-Holsteinische Ostseeküste mit Angeln, Schwansen und Dänischer Wohld“ des Bundesprogramms Biologische Vielfalt.
Artikel in Natur und Landschaft
Ziel der Untersuchungen ist es, am Beispiel der beiden Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein die räumlichen Artenschutzpotenziale der hier verorteten Verantwortungsarten aufzuzeigen. Die Ergebnisse sind in dem Artikel „Hotspotuntersuchungen nationaler Verantwortungsarten der Gefäßpflanzen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein“ in der Zeitschrift Natur und Landschaft, 98. Jg. 2023, Heft 5 veröffentlicht. Autor*innen sind Peter Borgmann, Silvia Oevermann und Sabine Zachgo aus dem Botanischen Garten Osnabrück
Mehr lesen auch im Zusatzmaterial